Sonntag, 28. August 2016

Abenteuer Ultravasan 2016

Mittwoch 17.08.16: Um die Mittagszeit fuhren Guy, ich und Fiona Richtung Zürich Flughafen, wo wir auch unsere Freundin Doro trafen. Planmässig landeten wir gegen 19h in Stockholm, wo wir schon von unserem Fahrer erwartet wurden. Nun gab es noch die lange Autofahrt nach Mora. Da wir aber gefahren wurden konnten wir uns im Auto schon gut erholen und so gegen 23.30h kamen wir in unserem Hotel in Mora an. Nun hiess es aber , "ab ins Bett", da am nächsten Morgen schon um 8h Abfahrt war zur Streckenbesichtigung.
Jasmin, Bryan Powel, Geoff Burns, Patrick Reagan, Cassie ScallonSarah Bard, Peter Fredricson(race Director), Guy
Fiona inmitten der Heidelbeeren
 Donnerstag 18.08.16: 7.00h Frühstück-8.00h Abfahrt zur Streckenbesichtigung. Dies gab uns auch die Gelegenheit Bekanntschaft zu schliessen mit den anderen Top-Athleten aus der USA, da diese auch schon am Vortag angereist sind. Es war auf Anhieb eine tolle Stimmung und wir hatten viel Spass gemeinsam. Wir genossen auch die kleine Trainingseinheit auf dem schönsten, aber auch technisch anspruchsvollstem Teil, und dies ermöglichte uns auch ein Laufgefühl zu bekommen für den speziellen schwedischen Untergrund. Wir liefen zum Teil über sog. "Foodbridges", dann wieder weichen Waldboden, oder leicht sumpfiges Gelände.



Es wurden auch kurze Pausen eingelegt, da man einfach nicht ohne zu probieren an den unzähligen riesig grossen Heidelbeeren vorbei laufen konnten.
Zurück in Mora gab es den Mittagessen und am Nachmittag genossen wir die schöne Sonne am Nora-Beach.


Mora-Beach
Nach dem Nachtessen heiss es dann früh schlafen gehen und sich so gut wie möglich erholen.

Freitag 19.08.16: auch heute ging es gleich nach dem Frühstück los. Um 9.00h stand der "Morning-Run" auf dem Programm. Bei diesem Trainingslauf durften auch alle Journalisten und Medienmitarbeitende mitlaufen. Mit einem grossen Autobus wurden wir bis 9km vor das Ziel gefahren und dann wurde in der Gruppe das letzte Teilstück zurück gelaufen. Für die etwas schwächeren Läufer gab es auch eine Einstiegsmöglichkeit nach 5km. Zurück in Mora gab es um 12h die Pressekonferenz mit anschliessendem Mittagessen und gleich darauf um 14h das technische Meeting. So blieb nicht viel Zeit für Nervosität.

Erst nach einem kurzen Mittagsschlaf stieg  dann doch die Nervosität und die Zeit wurde lang. Am liebsten würde man dann gleich zum Start fahren und loslaufen. Die letzten Stunden vor dem Wettkampf können sehr lange werden.... so gegen 20h nach dem Nachtessen hiess es Bettruhe, da wir doch um 02.00h Nachts wieder zum Frühstück mussten.
Ich spreche klar von Bettruhe und nicht von schlafen, da in der Nacht vor einem so grossen Wettkampf nicht wirklich an Schlaf zu denken ist.(die meisten Läufer von euch werden das kennen)

Samstag 20.08.16: 02.00h Frühstück, 2.45h Abfahrt zum Start. Auch für die Betreuer (Guy, Fiona und Doro) galt der gleiche Zeitplan und es war toll wie alle so gut aufgestanden sind. Jedoch auf der Fahrt zum Start nach Sälen wurde es immer leiser und die 90km wurden sehr lange. Jeder hing seinen Gedanken nach oder schlummerte so vor sich hin.
foto:Nisse Schmidt

Start 5.00h : es ging endlich los in Sälen. Bei idealem Laufwetter 11Grad und leichter Nieselregen ging ich gleich eine guten Rhythmus an und ich hatte von Beginn weg ein gutes Laufgefühl. Es war von Beginn an ein Zweikampf zwischen mir und der schwedisch-kenianischen Isabellah Andersson. Wir wechselten uns gegenseitig ab an der Spitze und somit blieb das Tempo konstant hoch. Isabellah griff jedoch nach Rennhälfte an und ich musste sie ziehen lassen. Ich wusste aber, dass das Rennen erst nach 90km fertig ist, und so war es auch .
Isabella und ich  , Foto:Nisse Schmidt

 Sie lief völlig blau und ich konnte sie im Aufstieg nach Oxberg überholen und übernahm die Spitze. Anschliessend musste sie dann den Wettkampf nach ca. 55km aufgeben. So lief ich mein eigenes Rennen, wobei die letzten 20km auch für mich schwierig wurden und ich all meine Kraftreserven anzapfen musste um das Tempo bis Mora beizu behalten. Dann nach 90 km die grosse Erleichterung. Ich lief als Siegerin , mit neuem Streckenrekord in Mora über die Ziellinie.
Was für ein Gefühl...Zudem erwarteten mich schon Guy, Fiona und unsere Freundin Doro, die mich super toll auf der Strecke verpflegt und unterstützt haben.



Foto Nisse Schmidt


Nach dem Siegerinterview  durfte ich im Athletenzelt meinen Tank wieder füllen (essen ging noch nicht), da ich noch zur Dopingkontrolle musst. Das heisst trinken, trinken, trinken...
Dach der Dopingkontrolle und der verdienten Dusche ging es zur Flower-Zeremonie. Mittlerweile hat sich auch ein kleiner Hunger angemeldet und wir gingen gemeinsam mit den Amerikanern und Jarle ( der Herrensieger) in eine wunderbares Kaffeehaus (Fika), wo wir uns in der Sonne sitzend verwöhnen lassen haben.


Ein letzte Highlight an diesem Tag war der gemeinsame Zieleinlauf der Tagessieger mit dem letzten Läufer, bzw. 2 Läuferinnen kurz nach 20h. Auch diese 2 Läuferinnen wurden mit grossem Applaus empfangen und es war einfach toll, die glücklichen Gesichter zu sehen. Im Anschluss daran gab es die offizielle Siegerehrung.Herzliche Gratulation auch an die 2. und 3. Platzierten: Sarah Bard (USA) und Cassie Scallon(USA). Bei den Herren gewann Jorle Risa(NOR) vor Fritjof Fagerlund(SWE) und Patrick Reagan(USA). Leider musste Jonas Bund (SWE) nach etwa 35km auf Grund einer Verletzung das Rennen aufgeben.
Nach einem Schlummertrunk im Hotel mit verschiedenen Personen des OK, und den anderen Athleten gingen wir dann mit schweren Beinen aber glücklich ins Bett.

Sonntag 21.08.16: nach einer eher unruhigen Nacht wurden wir mit dem Bus zurück nach Stockholm gebracht, wo ich gemeinsam mit Guy, Fiona und Doro noch einen wunderbaren Tag verbringen durfte. Dann hiess es aber auch schon wieder ab nach Hause....


Eisdiele in Stockholm Gamla Stan
Ein grosses Dankeschön geht auch an den Race Direktor des Ultravasan Peter Fredricson.

http://www.vasaloppet.se/en/news/jarle-risa-and-jasmin-nunige-won-ultravasan-2016/



Dienstag, 2. August 2016

Swissalpine Marathon Davos 2016-7. Sieg super happy

Nach einem sehr guten Saisonstart und dem Sieg am Ecotrail in Oslo, wurde jedoch meine Vorbereitung auf den diesjährigen Alpine von einigen Turbulenzen unterbrochen. Trotzdem durfte ich mit einem guten Lauf meinen 7. Sieg feiern und nun kann ich noch einige Tage gut trainieren und hoffe, dass ich bis am 20.08. in topform bin um am Ultravasan eine gute Leistung zu zeigen.


swiss-image
heute möchte ich euch aber nichts über den Verlauf des Wettkampfes an sich erzählen, sondern euch einige Fragen beantworten, die mir die Tage am meisten gestellt wurden:

1. Was denkst du die ganze Zeit während den 76km?

-ich bin eigentlich immer sehr konzentriert und bin mit den Gedanken beim Wettkampf. Ich denke an einen lockeren Laufstiel und ein gute Laufgefühl. Gegen Ende des Wettkampfes gehen die Gedanken natürlich immer öfters zum Zieleinlauf und man freut sich auf den kommenden Zieleinlauf.
swiss-image


2. Wie verpflegst du dich unterwegs?

-am Swissalpine habe ich das Glück, dass ich meine eigene Getränke und Gel von meinen Betreuern bekomme. Ich trinke im Durchschnitt ca. jede 8km einen kleinen Bidon (3dl) mit Winforce Carbo Basic plus gemischt mit Winforce Power Pro plus (1:1). Dazu gibt es ein Ultra Energy Gel auch von Winforce. Neu seit diesem Jahr nehme ich noch jede 20km ein kleines Stück selbst gebackener Reiskuchen, da ich doch letztes Jahr am Alpine und am Ultravasan zum Ende einen kleinen Hungerast hatte. Dieses Jahr war die Verpflegung so perfekt für mich.

3. Was ist der Höhepunkt beim Alpine?

-für mich sicherlich der Durchlauf in Bergün, Passage Keschhütte und der Zieleinlauf im Stadion in Davos

swiss-image


4. Was tut dir alles weh und wie lange brauchst du Erholung?

-während des Laufes verspürte ich gegen Ende Muskelverspannungen an den Hamstings, jedoch war dies gut erträglich. Früher konnte ich aber nach dem Alpine einige Tage kaum laufen, und sicherlich nicht joggen. Doch in den letzten Jahren habe ich keine Schmerzen mehr nach dem Lauf einfach müde Füsse und Muskeln. Ich denke, dass sich über die Jahre der Körper an diese Belastungen gewöhnt hat. Dies erlaubt mir natürlich auch eine schneller Regeneration und ich bin 3 Tage nach dem Alpine (Dienstags) locker 10km gejoggt und werde so ab Donnerstag wieder mein Training aufnehmen.
swiss-image
mehr zum Lauf und Resultate findet ihr unter:www.swissalpine.ch